Bio-Weihnachtsbäume
- Bernd Pirrone
- 4. Nov. 2021
- 2 Min. Lesezeit

Traditionell gehört der Tannenbaum zum Weihnachtsfest in Deutschland, er ist Sinnbild und sehr beliebt. In mehr als der Hälfte aller Haushalte und an vielen öffentlichen Plätzen steht ein Weihnachtsbaum. Jährlich werden rund 28 Millionen (hier gehen die Schätzungen auseinander) Weihnachtsbäume gekauft.
Nur wenige Weihnachtsbäume werden ökologisch produziert
Wie in fast allen Monokulturen wird in diesen Weihnachtsbaumplantagen
intensiv gedüngt und mit chemischen Pflanzenschutzmitteln gearbeitet. Das kann eine erhebliche Belastung für Tiere, Boden und Gewässer sowie für die in dem Bereich arbeitenden Menschen darstellen. Einige der zugelassenen Mittel sind umstritten und in der öffentlichen Diskussion, hier sei nur das Stichwort `Glyphosat´genannt.
Einige sehr wenige Weihnachtsbäume werden ökologisch produziert und entsprechend kontrolliert, das heißt nach klaren, ökologisch ausgerichteten Standards, die von unabhängiger Seite regelmäßig jährlich oder auch unangekündigt überprüft werden. Es sind vorwiegend kleine und familiäre Land- / Forstwirtschaftsbetriebe, die über das Bio-Siegel der Europäischen Union nach einer 3-jährigen Umstellungsphase zertifiziert sind oder sich darüber hinaus Organisationen wie Bioland, Demeter, Naturland oder dem Biokreis angeschlossen haben.
Waldähnliches Klima
Der Bio-Weinachtsbaum findet vor allem bei ökologisch ausgerichteten Verbrauchern, bzw. umweltbewußt lebenden Menschen großes Interesse. Für die produzierenden Betriebe bedeutet die Aufzucht einen erheblichen Mehraufwand. In den acht bis zwölf Jahren, vom Pflanzen der 3- bis 4-jährigen Setzlinge bis zu den ca. 2-Meter Weihnachtsbäumen brauchen diese viel Pflege. Die Jungpflanzen, die ebenso aus einer Biobaumschule kommen müssen, werden nur mit mechanischen Mitteln sauber gehalten durch Mähen von Hand oder mit Shropshire-Schafen. Auf den Einsatz chemischer Unkrautbekämpfung wird gemäß der ökologischen Statuten verzichtet. Selbstverständlich ist die Anwendung von Glyphosat (Round-Up) untersagt.
Die kleineren Anbauflächen der bäuerlichen Familienbetriebe werden durch diese Arbeitsweise und z. T. auch durch abwechslungsreiche Bepflanzung mit dem so entstehende waldähnliche Klima, zum Refugium für viele Lebewesen (Biodiversität). Diese Flächen stellen für viele Arten ein günstiges Habitat dar und sind für deren Nahrungssuche und die Brutaufzucht wichtig. Damit dienen sie der Erhaltung und Vergrößerung der Artenvielfalt, besonders im Hinblick auf Insekten.